4 min Lesezeit • 24. März 2025
Telematiksysteme sind ein Must-have für Carsharing-Anbieter, um Fahrzeuge an Buchungs- und Flottenmanagementsysteme anzuschließen sowie Fahrer:innen schlüssellosen Zugang zum Fahrzeug zu ermöglichen. Im Gespräch verrät uns Reiner Langendorf, Partner der Convadis AG, worauf es bei der Wahl der Telematik ankommt und wie sich der Markt in Zukunft verändern könnte.
Market
Die Schweizer Convadis AG hat sich auf fortschrittliche Telematiklösungen für Carsharing, Autovermietung und Flottenmanagement spezialisiert. Mit über 30 Jahren Erfahrung bietet Convadis eine umfassende IoT-Connectivity für Fahrzeuge, darunter das Telematikgerät C-Compact, die cloudbasierte Plattform CCom und moderne Schnittstellen zur nahtlosen Integration in bestehende Softwarelösungen.
Die Technologie von Convadis ermöglicht ein vollständig automatisiertes Flottenmanagement für stationäres Carsharing, Unternehmensflotten und Mietwagen, indem sie den digitalen Fahrzeugzugang bereitstellt sowie relevante Daten für Abrechnung, Wartung und Analyse erfasst und überträgt.
In über 25 Ländern im Einsatz, betreut das Unternehmen Flotten jeder Größe – von kleinen Startups bis hin zu großen Carsharing- und Fahrzeugvermietern mit Tausenden von Fahrzeugen. Zu den Kunden zählen unter anderem Mobility (Schweiz), Naturenergie Sharing, Co-Wheels, FLEX Carsharing bei CFL, Bilkollektivet, Bildeleringen, Stadtteilauto, A1 Digital und Popcar.
MOQO ist eine der Buchungsplattformen, mit denen Convadis partnerschaftlich zusammenarbeitet. Durch die bewährte Anbindung an MOQO erhalten Sharing-Anbieter eine flexible, effiziente und leistungsfähige Komplettlösung.
Was sind die entscheidenden Faktoren, auf die es bei der Auswahl eines geeigneten Telematiksystems ankommt?
Reiner: Bei der Auswahl eines geeigneten Telematiksystems spielen die Zuverlässigkeit und langjährige Erfahrung des Anbieters eine wichtige Rolle, um eine stabile und reibungslose Systemfunktion sicherzustellen. Die Kompatibilität des Bordcomputers mit allen Fahrzeugmodellen und Antriebsarten ist ebenso wichtig wie ein schneller, einfacher Einbau. Er sollte über alle notwendigen Sensoren und Antennen verfügen, möglichst integriert in einen kompakten Formfaktor. Mindestens so wichtig sind die Cloud-Anbindung sowie eine nahtlose Integration in bestehende Buchungs- und Flottenmanagementsysteme durch offene Schnittstellen und standardisierte APIs.
Wo liegen erfahrungsgemäß die größten Herausforderungen beim Einsatz von Telematik im Carsharing?
Reiner: Die größten Herausforderungen beim Einsatz von Telematik im Carsharing liegen in der Kombination aus technischer Stabilität, einfacher Integration, hoher Nutzerfreundlichkeit und wirtschaftlicher Effizienz. Die Lösung muss mit allen Fahrzeugtypen kompatibel sein, einen schnellen, non-invasiven Einbau sowie eine einfache Rückbaumöglichkeit bieten. Zudem sind ein zuverlässiger Support und eine professionelle Einbauunterstützung - auch für neue Fahrzeugmodelle - essentiell, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Ein leistungsfähiges und erprobtes Telematiksystem von einem erfahrenen Lieferanten kann dazu beitragen, diese potenziellen Hürden zu überwinden.
Welche Vision verfolgt Convadis?
Reiner: Die Vision von Convadis ist es, durch innovative Technologie und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kunden die Zukunft der Mobilität aktiv mitzugestalten. Mit modernster IoT-Technologie automatisieren wir Prozesse, senken operative Aufwände und schaffen Lösungen, die sich flexibel an die Anforderungen unserer Kunden anpassen. Wir sind überzeugt, dass Carsharing und andere Formen geteilter Fahrzeugnutzung essenzielle Bestandteile einer energieeffizienten, ressourcenschonenden Verkehrswende sind.
Gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden arbeiten wir daran, Carsharing noch attraktiver, wirtschaftlicher und einfacher zu gestalten und in bestehende Mobilitätskonzepte zu integrieren – für eine smarte und vernetzte Zukunft der Mobilität.
Was unterscheidet die Convadis-Produkte von anderen Telematiksystemen?
Reiner: Die Convadis-Produkte zeichnen sich durch ihre ganzheitliche IoT-Lösung aus, bei der alle relevanten Funktionen in einem einzigen kompakten Gerät integriert sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Telematiksystemen benötigt C-Compact keine zusätzlichen Module oder externe Antennen, was den Einbau erheblich vereinfacht, Kosten reduziert, zu weniger Beschädigungen durch die Nutzer und zu hoher Stabilität führt. Zudem bietet Convadis eine non-invasive, flexible Installation, die sich schnell rückbauen lässt. Durch über 30 Jahre Erfahrung und eine enge Zusammenarbeit mit Kunden entwickelt Convadis zuverlässige, robuste und wirtschaftlich nachhaltige Lösungen, die einen reibungslosen Betrieb und langfristige Rentabilität sicherstellen.
Inwiefern haben Sie die Zukunft der (Auto-)Mobilität im Blick und bereiten sich darauf vor?
Reiner: Die Zukunft der (Auto-)Mobilität steht vor spannenden Entwicklungen, insbesondere im Bereich des autonomen Fahrens. Wir erwarten eine kontinuierliche Zunahme von flexiblen Angeboten im Individualverkehr, da die Bedürfnisse der Verbraucher nach Mobilität immer vielfältiger werden. Carsharing-Modelle und autonomes Fahren sind dabei nicht nur Trends, sondern ergänzen sich ideal miteinander. In der Zukunft könnten diese Technologien nicht nur den Verkehr flüssiger gestalten, sondern auch den CO2-Ausstoß maßgeblich verringern, da weniger Fahrzeuge für die gleiche Anzahl an Fahrten benötigt werden. Die Integration dieser Technologien wird die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, fundamental verändern und eine nachhaltigere, flexiblere und benutzerfreundlichere Mobilität ermöglichen.
Autonomes Fahren und wie es in Zukunft das Carsharing beeinflussen könnte →
Welche weiteren Trends und Entwicklungen sehen Sie auf uns zukommen?
Reiner: Ferngesteuerte Carsharing-Fahrzeuge (Remote Driver) sind ein spannender Trend, der die Carsharing-Branche revolutionieren könnte. Hierbei handelt es sich um Fahrzeuge, die nicht autonom, sondern von einem entfernten Fahrer gesteuert werden. Diese Technologie könnte in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen, vor allem in Städten oder Regionen, in denen autonomes Fahren noch nicht vollständig ausgereift oder rechtlich zugelassen ist. Zudem ist der Einsatz von Microcars im Carsharing ein weiterer vielversprechender Trend, der die Zukunft der urbanen Mobilität prägen könnte. Microcars sind kompakte, meist zweisitzige E-Fahrzeuge, die in der Regel kleiner, sparsamer und wendiger sind als herkömmliche Autos. Sie eignen sich besonders gut für den urbanen Raum, wo der Verkehr dicht und die Parkmöglichkeiten begrenzt sind.
Sway Mobility: Remote-Driving im Carsharing →
"Mit MOQO verbindet uns eine langjährige Partnerschaft in einer Vielzahl von Projekten. Wir freuen uns, dieses Jahr wieder Teil des MOQO Summits zu sein. Auf die weitere gute Zusammenarbeit sowie neue spannende Carsharing-Projekte!"
Reiner Langendorf
Partner der Convadis AG
Im Mai kommen Sharing-Anbieter, Servicepartner und Marktexperten auf dem MOQO Summit 2025 in Aachen zusammen, um sich gegenseitig zu inspirieren, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln. Nutzen Sie die Chance, Ihre Fragen und Themen zu platzieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Education
Marketing für Shared Mobility Anbieter ist entscheidend, um neue Nutzer:innen zu gewinnen und auf einem dynamischen Mobilitätsmarkt relevant zu bleiben. Typische Herausforderungen für Sharing-Anbieter sind hohe Einstiegshürden bei den Kund:innen und festgefahrene Mobilitätsgewohnheiten. Es braucht effektive Strategien – von der gezielten Nutzeransprache bis hin zu emotionalem Storytelling. In diesem Artikel zeigen wir drei Best Practices für ein erfolgreiches Marketing.
Best Practice
In einem Pilotprojekt in Detroit setzt der US-amerikanische Carsharing-Anbieter Sway Mobility erstmals auf Remote-Driving. Nutzer:innen wählen per App aus allen Fahrzeugen das passende aus, welches dann teleoperiert zur Station kommt. Das Ziel: Carsharing so effizient machen wie möglich - und als Anbieter von einer höheren Auslastung bei gleichzeitig reduzierten Kosten profitieren.
Market
Auch kleine Schäden am Fahrzeug verursachen schnell große Kosten – vor allem, wenn sie zu spät oder gar nicht erkannt werden. Bosch RideCare hilft Carsharing-Anbietern und Autovermietern, genau das zu verhindern: durch präzise Echtzeit-Erkennung von Karosserieschäden, Regelverstößen wie Rauchen im Fahrzeug und riskantem Fahrverhalten. Als weltweit größter Automobilzulieferer bündelt Bosch jahrzehntelange Erfahrung und technologische Innovationskraft in einem smarten Produkt – und sorgt so für hohe Transparenz und Schutz der eigenen Fahrzeuge.