3 min Lesezeit • 6. Oktober 2022
Wovon hängt es ab, wie erfolgreich ein Shared Mobility Angebot wird? Antworten lauten häufig “an der Stadt”, “am Wettbewerb vor Ort” oder “an der finanziellen Ausgangslage”. All das mögen Faktoren sein, die Anbieter berücksichtigen sollten. Aber sie allein entscheiden nicht über “win or lose”. Die folgenden Punkte sind nicht nur ebenso wichtige Erfolgsfaktoren, sondern lassen sich von Ihnen sogar aktiv beeinflussen.
Best Practice
Es ist in keinem Geschäftsfeld zielführend, sich auf externen Umständen auszuruhen oder diese als einzige Gründe vorzubringen, wenn ein Plan nicht aufgegangen ist. Besser ist es, sich immer wieder zu fragen, welche Stellschrauben man selbst in er Hand hat.
Zwar machen lokale Begebenheiten und die finanzielle Situation eines Anbieters durchaus einen Unterschied. Aber eben vor allem bezüglich der Art und Weise, wie Sie Ihr Angebot aufbauen und nicht ob Sie überhaupt eine Chance auf Erfolg haben. Suchen Sie lieber nach den Dingen, die Sie steuern und an denen Sie selbstwirksam arbeiten können. Einige Beispiele finden Sie hier.
Sie müssen nicht alles alleine schaffen - sollen Sie auch gar nicht. Suchen Sie sich Partner, zum Beispiel in Bezug auf Analysetools, Fahrzeugbeschaffung, Wartung und Reparatur, Software oder Operations. Vielleicht kommen auch Synergien mit anderen Anbietern in Frage. Eine gute Beziehung zu Ihrer Kommunalverwaltung ist hilfreich für die Akzeptanz Ihrer Fahrzeuge und die Vergabe von Stellplätzen im öffentlichen Raum. Und die Vernetzung mit lokalen Organisationen, Vereinen und Verbänden hilft, Ihr Angebot bei bestimmten Personengruppen bekannt zu machen oder Ankerkunden zu gewinnen.
Starke Kollaborationen in der Shared Mobility →
Viele Gestaltungsaspekte Ihres Angebots sind von Ihrer Zielgruppe abhängig. Bringen Sie nicht einfach ein neues Angebot auf den Markt, sondern wissen Sie ganz genau, wen Sie damit erreichen wollen. Umso besser Sie Ihre Wunschkundschaft kennen, desto genauer können Sie deren Erwartungen und Bedürfnisse erfüllen. Und desto eher fühlen diese sich von Ihnen angesprochen und abgeholt.
Fahrzeuge, Softwaresysteme, Versicherungen, Mitarbeitende, Marketing - all dies kostet Geld. Geld, das Sie wieder einnehmen müssen. Behalten Sie Ihre Kosten stets im Blick und beobachten Sie, inwiefern Ihre Einnahmen diese decken. Gerade am Anfang empfiehlt es sich, eine gewisse Sparsamkeit zu behalten. Das bedeutet vielleicht, zunächst eine kleinere Flotte auf die Straße zu bringen und nicht direkt eine groß angelegte Marketingkampagne zu starten. Eine regelmäßige Kostenkontrolle hilft Ihnen dabei, jederzeit nachzujustieren und Anpassungen in Ihren Ausgaben und Tarifen vorzunehmen.
Sie müssen die Dinge nicht zwangsweise anders machen, als Ihre Konkurrenz. Es reicht, sie schlicht besser zu machen. Interne Prozesse können sich schnell als Zeiträuber und Kostenverursacher entpuppen, wenn sie ineffizient gestaltet sind. Um das zu verhindern, gibt es eine Lösung: Operational Excellence. Gerade wenn Sie noch ganz am Anfang stehen, liegt es an Ihnen, ineffiziente Strukturen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Mehr über Operational Excellence ⟶
Effizienz legt zudem den Grundstein für einen weiteren wichtigen Punkt: Skalierbarkeit. Gestalten Sie Ihren Betrieb so, dass eine Vergrößerung Ihres Angebots nicht proportional mehr Aufwand bedeutet. Beginnen Sie mit wenigen Fahrzeugen und skalieren Sie schrittweise. So merken Sie direkt, wenn Ihre Prozesse oder Ihr Softwaresystem an eine Grenze geraten.
Wie Sie Ihr Sharing Business erfolgreich skalieren ⟶
Nicht alle, die prinzipiell Interesse an Ihrem Angebot haben, werden von heute auf morgen zu aktiven Nutzer:innen. Auf Shared Mobility umzusteigen, bedarf bei vielen Menschen Zeit und regelmäßige Anstöße von außen. Seien Sie nicht verunsichert, wenn Ihre Nutzerzahlen zwischenzeitlich stagnieren oder nur langsam wachsen. Bleiben Sie dran und erlauben Sie sich eine Testphase von rund zwei Jahren, in der Sie Ihr Angebot stetig verbessern und regelmäßig an Ihrer Zielgruppe messen. Nur wenige Anbieter sind von Beginn an profitabel. Haben Sie Geduld!
Gute Shared Mobility Angebote sind die, die von Anfang bis Ende durchdacht sind. Die sowohl auf die lokalen Besonderheiten, als auch die Bedürfnisse der gewählten Zielgruppe hin ausgerichtet sind.
Und weil es gerade zu Beginn schwierig ist, einen Überblick über alle wichtigen Fragen und Entscheidungsfelder zu bekommen, haben wir einen Leitfaden verfasst. Dieser soll Ihnen helfen, sich als Shared Mobility Anbieter zu orientieren und erste Antworten zu finden.
Education
Marketing für Shared Mobility Anbieter ist entscheidend, um neue Nutzer:innen zu gewinnen und auf einem dynamischen Mobilitätsmarkt relevant zu bleiben. Typische Herausforderungen für Sharing-Anbieter sind hohe Einstiegshürden bei den Kund:innen und festgefahrene Mobilitätsgewohnheiten. Es braucht effektive Strategien – von der gezielten Nutzeransprache bis hin zu emotionalem Storytelling. In diesem Artikel zeigen wir drei Best Practices für ein erfolgreiches Marketing.
Best Practice
In einem Pilotprojekt in Detroit setzt der US-amerikanische Carsharing-Anbieter Sway Mobility erstmals auf Remote-Driving. Nutzer:innen wählen per App aus allen Fahrzeugen das passende aus, welches dann teleoperiert zur Station kommt. Das Ziel: Carsharing so effizient machen wie möglich - und als Anbieter von einer höheren Auslastung bei gleichzeitig reduzierten Kosten profitieren.
Market
Auch kleine Schäden am Fahrzeug verursachen schnell große Kosten – vor allem, wenn sie zu spät oder gar nicht erkannt werden. Bosch RideCare hilft Carsharing-Anbietern und Autovermietern, genau das zu verhindern: durch präzise Echtzeit-Erkennung von Karosserieschäden, Regelverstößen wie Rauchen im Fahrzeug und riskantem Fahrverhalten. Als weltweit größter Automobilzulieferer bündelt Bosch jahrzehntelange Erfahrung und technologische Innovationskraft in einem smarten Produkt – und sorgt so für hohe Transparenz und Schutz der eigenen Fahrzeuge.