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Beispiele für starke Kooperationen in der Shared Mobility
Ein Sharing Angebot aufbauen
21 September, 2022 von
MOQO


Für Sharing Anbieter gibt es vielfältige Möglichkeiten, mithilfe von strategischen Kooperationen einen Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen. Die Kooperationspartner können dabei nicht nur aus der eigenen, sondern auch aus fremden Branchen stammen. Setzen Sie Ihrer Kreativität keine Grenzen, wenn es darum geht, die Shared Mobility weiter zu fördern. Einige Beispiele und Ideen für gelingende Kooperationen finden Sie in diesem Artikel.

Wo es sich zu kooperieren lohnt


Gute Kooperationen zeichnen sich dadurch aus, dass alle Beteiligten von ihnen profitieren. Die Kooperationspartner bleiben rechtlich eigenständige Unternehmen, entschließen sich aber dazu, in ausgewählten Geschäftsbereichen zusammenzuarbeiten, um durch die jeweiligen Kernkompetenzen das eigene Angebot aufzuwerten. Branchenübergreifende Kooperationsfelder sind beispielsweise Einkauf, Personal oder Marktforschung. 
 

In der Shared Mobility können Anbieter sich beispielsweise beim Einkauf von Fahrzeugen zusammentun und aufgrund der höheren Bestellmenge günstigere Preise erzielen. Der Fahrzeughändler wiederum freut sich über einen großen Auftrag.
 

Im Bereich Personal greifen viele Anbieter von Micro Mobility bereits auf externe Dienstleister für operative Aufgaben wie Batteriewechsel, Umverteilung, Säuberung etc. zurück. Dadurch sparen sie nicht nur internen Personalaufwand, sondern die Dienstleister arbeiten durch ihre Spezialisierung zudem meist effizienter und routinierter. 

Und auch was die Marktforschung angeht, sparen Sharing Anbieter Geld, wenn sie die Studie mit anderen Mitspielern der Shared Mobility gemeinsam in Auftrag geben. Eine solche ist zwar nicht günstig, liefert aber wertvolle Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Wünsche der Kund:innen. 

Vielleicht hilft statt einer klassischen Marktstudie auch schon ein Erfahrungsaustausch mit vermeintlichen Konkurrenten beim Feintuning Ihres Angebots. Schließlich liegen heute ohnehin zahlreiche Daten und direktes Feedback von Nutzer:innen vor. Dafür ist ein Mindset wichtig, das mehr auf Vernetzen und Voneinander-Lernen als auf Wettbewerb setzt. Vertrauen Sie darauf, dass jeder Anbieter aufgrund seiner individuellen Ausrichtung eine eigene Nutzergruppe anspricht und gezielte Bedürfnisse erfüllt. Letztendlich sitzen Sie alle im selben Boot und möchten den Wandel der Mobilität vorantreiben - jeder einzelne Anbieter stellt dabei ein einzelnes Teil des gesamten Puzzles dar.

Win-win-win durch gezielte Kooperationen


Neben den Kooperationsmöglichkeiten in der eigenen Branche besteht ein hohes Potenzial in der Vernetzung zwischen Shared Mobility Anbietern und Partnern aus den folgenden Bereichen: 
 

  • Öffentliche Verkehrsunternehmen

  • Energieversorger oder Betreiber von Ladestationen

  • Wohnungsbaugesellschaften

  • Lokale Organisationen, Unternehmen und Verbände

Mit Mobilitätsunternehmen kooperieren und Kund:innen in den Fokus rücken


Damit geteilte Mobilität ihr volles Potential entfalten und zu einer Abkehr vom individuellen PKW beitragen kann, muss sie in den allgemeinen Mobilitätsmix der Menschen integriert sein. Gerade Bikesharing und Scooter Sharing dienen häufig dazu, die sogenannte “letzte Meile” zwischen Ziel- bzw. Ausgangsort und Bahn- oder Busstationen zu überbrücken. 

Der öffentliche Personennahverkehr sollte beim Aufbau eines Sharing Angebots daher nicht ignoriert werden. Vielmehr eignen sich Shared Mobility und ÖPNV hervorragend dazu, sich gegenseitig zu ergänzen und Nutzer:innen eine nahtlose Mobilität zu ermöglichen. In der Praxis kann eine Kooperation zwischen beiden Parteien zum Beispiel gemeinsame Marketingaktionen, eine gemeinsame Mobilitätsplattform, die gegenseitige Integration in Apps oder Websites sowie Mobilitätsstationen an Haltestellen umfassen.


Beispiel

Der Leverkusener E-Lastenrad-Verleihdienst wupsiLastenRad betreibt eine Kooperation mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS). Nutzer:innen mit VRS-Abo profitieren von vergünstigten Tarifen und zahlen anstatt 2 Euro je angefangene 30 Minuten im Standardtarif nur 1 Euro je angefangene 30 Minuten. Die Buchung erfolgt über die wuspiLastenRad-App. Dort hinterlegen VRS-Kund:innen ihre Kundennummer und können so von den Sonderkonditionen Gebrauch machen.


Das wupsiLastenRad wird von Green Moves betrieben, einer Tochtergesellschaft der NATURSTROM AG. In Bezug auf Kooperationen geht diese noch einen Schritt weiter und arbeitet mit sogenannten Stationspartnern zusammen: Die Stationen der Räder befinden sich vor Cafés oder Geschäften, welche den Zustand der Räder im Blick halten, gegebenenfalls dem Betreiber melden und leere Akkus austauschen und aufladen.

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Ladeinfrastruktur für E-Carsharing durch Kooperationen sicherstellen


Wer ein Sharing Angebot mit E-Autos betreibt, weiß um die Wichtigkeit der verfügbaren Ladeinfrastruktur. Stationsbasierte Fahrzeuge benötigen eine eigene Ladesäule. Gerade, wenn dafür neue Ladestationen errichtet werden müssen, entstehen hohe Kosten, um diese zu errichten und betreiben. Bei free-floating E-Autos muss eine Lösung dafür gefunden werden, dass sie rechtzeitig an eine Ladestation angeschlossen werden und dort möglicherweise auch über die Ladedauer hinaus stehen bleiben dürfen. 

Wertvoll ist daher die Zusammenarbeit mit lokalen Energieversorgern oder Betreibern von Ladestationen. Während Sie als Anbieter an dem benötigten Strom für Ihre Flotte interessiert sind, profitieren Ihre Energiepartner vom Marketingeffekt und einem Imagegewinn. Immerhin färbt das grüne Image der Shared Mobility stets ein Stück weit auf Energieversorger ab, die den Ausbau des Carsharings unterstützen und fördern. 

Wie Sie eine solche Kooperation ausgestalten, ist individuell. Denkbar ist, dass Ihr Partner die Ladestation errichtet und Ihnen exklusiv zur Verfügung stellt oder Ihnen günstige Stromtarife anbietet. Im Gegenzug können Sie Mitarbeiter:innen oder Kund:innen des Energieversorgers bzw. Ladestationsbetreibers gesonderte Tarife für Ihr Sharing Angebot anbieten.


Beispiel

Der E-Carsharing Anbieter mobileeee kooperiert seit diesem Jahr mit amperio, einem Fachplanungsbüro für Ladeinfrastruktur. Dieses wird deutschlandweit exklusive Ladepunkte für die Sharing Angebote von mobileeee errichten, betreiben und warten. Zusätzlich zu diesen werden die Ladestationen öffentlich zugängliche Ladepunkte besitzen, die zur Refinanzierung beitragen. mobileeee ist in der Kooperation für den Aufbau der Carsharing-Flotten verantwortlich, die die exklusiven Ladepunkte als Ankermieter nutzen. 


Die vier E’s in mobileeee stehen für einfach, effizient, emissionsfrei und elektrisch. Seit 2017 entwickelt und betreibt der Anbieter mit Sitz in Frankfurt am Main E-Carsharing-Angebote insbesondere in suburbanen und ländlichen Regionen.  

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Shared Mobility statt privater Stellplätze für Wohnhäuser


In der Regel müssen Wohnungsbauunternehmen beim Neubau von Wohnkomplexen einen bestimmten Schlüssel in Bezug auf die Anzahl der Stellplätze pro Wohneinheit einhalten. Viele Kommunen ermöglichen es ihnen allerdings, diesen zu verringern, wenn sie stattdessen ein Sharing Angebot für die Hausbewohner:innen integrieren.

Dies bietet Carsharing-Anbietern eine gute Gelegenheit, mit Wohnungsgesellschaften zu kooperieren. Die Bewohner:innen nutzen die Sharing Fahrzeuge vor Ort exklusiv. Als Anbieter profitieren Sie von einer festen Kundengruppe. Diese Art der Kooperation hat das Potential, die Shared Mobility im privaten Umfeld enorm zu beflügeln.  

Während Kommunen an der Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und der benötigten Parkplätze interessiert sind, hält die Unsicherheit der Verfügbarkeit von Teil-Fahrzeugen viele Menschen von der Nutzung ab. Stehen diese nun in der eigenen Tiefgarage oder vor dem Haus, macht es den Einstieg in das Carsharing leichter. Vor allem dann, wenn ohnehin nicht mehr alle Bewohner:innen einen eigenen Stellplatz zur Verfügung haben.


Beispiel

LeasePlan Niederlande betreibt in mehreren Wohnkomplexen in Amsterdam, Rotterdam und Den Haag einen Shared Mobility Service namens LeasePlan Tripp. Rund 2.000 Haushalte haben exklusiven Zugang zu einer Kombination aus (Elektro-)Autos, E-Bikes und Lastenrädern. Für Vielfahrer:innen wird ein Abonnement angeboten, das aber nicht erforderlich ist. Anwohner:innen können die App kostenlos herunterladen und je nach Bedarf den passenden Fahrzeugtyp buchen - rund um die Uhr. Es fallen keine Abonnementgebühren an, und die Zahlung erfolgt nur für die tatsächliche Nutzung des Fahrzeugs. Um Aspekte wie Versicherung, Wartung und Reinigung müssen sie sich nicht kümmern, denn das übernimmt LeasePlan. Die Bewohner:innen profitieren so von einer sorgenfreien Mobilität aus dem eigenen Parkhaus.


LeasePlan ist Spezialist für Autoleasing und Fuhrparkmanagement. Unter der Mission “What’s next” möchte LeasePlan die Zukunft nachhaltiger Mobilität mitgestalten und neue Wege finden, von A nach B zu kommen. Mit LeasePlan Tripp setzen sie einen neuen Standard für geteilte Mobilität rund um Wohnanlagen als Antwort auf die Unannehmlichkeiten und Kosten eines eigenen Autos in der Stadt.
 

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Ankermieter vor Ort sorgen für Auslastung


Ein letztes Beispiel für vielversprechende Kooperationen sind Unternehmen, Organisationen und Verbände vor Ort. Bieten Sie diesen einen individuellen Zugang zu Ihrem Angebot, beispielsweise über exklusiv nutzbare Fahrzeuge oder spezielle Tarife. So binden Sie sie als Ankermieter langfristig und profitieren von einer gesicherten Auslastung und damit einem regelmäßigen Einkommen. 

Immerhin haben viele größere Organisationen einen ständigen Bedarf an Firmenfahrten. Indem sie auf ein bestehendes Sharing Angebot zurückgreifen, können sie sich eine interne Flotte oder Dienstwagen für Mitarbeiter:innen sparen und stattdessen flexibel auf die Fahrzeuge zurückgreifen, wenn sie benötigt werden. Mithilfe des Kontingente-Features der MOQO Plattform kann Mitarbeiter:innen auch ohne eigenen Firmenwagen ein Budget für private Fahrten angeboten werden.

Ein weiterer Pluspunkt für Anbieter: Große Unternehmen und kommunale Einrichtungen genießen in ihrer Region in der Regel einen Vertrauensvorschuss. Fahren die Mitarbeiter:innen dieser Organisationen mit Ihren Fahrzeugen herum, bringt Ihnen das nicht nur Umsatz, sondern auch einen Marketingeffekt.


Beispiel

Velocity Mobility, ein Anbieter für elektrische Mikromobilität, bietet Unternehmen an, eine eigene Mobilitätsstation mit exklusiven Stellplätzen am eigenen Standort zu errichten. So können Mitarbeiter:innen bequem mit dem Pedelec zur Arbeit fahren oder in der Mittagspause kurz ein paar Einkäufe erledigen. Unternehmen leisten so nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz sowie der Gesundheitsförderung der Mitarbeiter:innen, sondern können auch Geld einsparen. Denn aufgrund der Mobilitätsstationen können sie die Anzahl der PKW-Stellplätze reduzieren und damit Mobilitätskosten senken.


Velocity Mobility bietet ein stationsbasiertes und automatisiertes Verleihsystem für elektrische Mikromobilität. Das Pionier-Projekt in Aachen existiert seit 2014 - seitdem kamen Projekte in Ravensburg, Düsseldorf, dem Siegerland und Barnim hinzu, weitere folgen.

Zusammen ist man stärker als allein

Wie deutlich wurde, gibt es bei Kooperationen in der Shared Mobility eigentlich nur Gewinner. Verkehrsdienstleister werden ihrem Auftrag gerecht, Kund:innen eine bestmögliche Mobilität anzubieten, Energieversorger finden Abnehmer für ihren Strom und nutzen die Zusammenarbeit zu Werbezwecken, Wohnbaugesellschaften bieten Bewohner:innen attraktive Angebote und müssen gegebenenfalls weniger Stellplätze bauen, Unternehmen finden einen modernen Ersatz für eine firmeninterne Flotte.

Die Betreiber der Shared Mobility Anbieter hingegen können Aufgaben und Bereiche auslagern, die nicht ihrem Spezialgebiet entsprechen, sie erschließen neue Zielgruppen, sorgen für planbaren Umsatz und machen ihr Angebot bekannter und beliebter. 

Und letztendlich stehen im Mittelpunkt all der genannten Kooperationsmöglichkeiten die Endnutzer:innen. Alle Beteiligten haben es sich zum Ziel gesetzt, die Mobilitätswende voranzutreiben und individuelle Mobilität so einfach, effizient und attraktiv wie möglich zu gestalten. Aufgrund der positiven Effekte auf die lokale Verkehrssituation können Sie möglicherweise auch auf die Unterstützung und das Wohlwollen Ihrer Kommunalverwaltung vertrauen. 

Last but not least: Werden Sie kreativ! Mit wem Sie auf welche Weise kooperieren möchten, liegt bei Ihnen und natürlich Ihrem gewünschten Partner. Wenn die Zusammenarbeit allen Beteiligten Vorteile bietet und nebenbei die Shared Mobility fördert, warum nicht?

MOQO 21 September, 2022
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