Ellbogenmentalität war gestern. Wer heute erfolgreich sein möchte, setzt mehr auf ein Miteinander statt Gegeneinander. Ein Weg dorthin führt über kollaborative Zusammenarbeit. Erfahren Sie, was dahintersteckt und warum Sie als Shared Mobility Anbieter verstärkt darauf setzen sollten.
Mit neuem Mindset zu besseren Ergebnissen
Vor einigen Jahrhunderten gab es noch Personen, die alles wussten, was die Menschheit zur damaligen Zeit an Wissen angesammelt hatte - sogenannte Universalgelehrte. Dazu ist der heutige Wissensstand mittlerweile zu groß geworden. Und er wächst immer weiter: Mitte des 20. Jahrhunderts dauerte es noch rund 50 Jahre, bis sich das gesamte Wissen der Menschheit verdoppelt hatte. Heute schätzt man diese Dauer auf weniger als 100 Tage.
Universalgelehrte und Generalisten trifft man daher heute nicht mehr, stattdessen aber zahlreiche Spezialisten auf einem eingegrenzten Gebiet. In der Arbeitswelt führt das dazu, dass Einzelne nicht alle Probleme alleine lösen und sämtliche Aufgaben ohne Hilfe bewältigen können, sondern immer wieder auf das Wissen und Können Anderer zurückgreifen müssen.
Ein Beispiel: Sie betreiben ein Carsharing-Angebot in einer Kleinstadt, als plötzlich die Corona-Pandemie ausbricht. Welche Maßnahmen Sie nun zum Schutz der Gesundheit Ihrer Kund:innen und Mitarbeiter:innen treffen sollten, können Sie alleine gar nicht wissen - schließlich ist Ihr Fachgebiet die Shared Mobility und nicht der Infektionsschutz. Also suchen Sie nach einem/einer entsprechenden Expert:in, mit dem/der Sie gemeinsam die passende Handlungsstrategie erarbeiten. Das kann zum Beispiel ein:e Angestellte:r des Gesundheitsamtes sein, ein:e Berater:in mit medizinischem Hintergrund oder ein:e Mitarbeiter:in der Stadtverwaltung, die stets die aktuell geltenden gesetzlichen Vorgaben kennt. Oder Sie tauschen sich mit anderen Anbietern aus, die schließlich in der gleichen Situation sind.
Zum Glück passiert es nicht täglich, dass eine neue Pandemie ausbricht. Unvorhergesehenes trifft Sie aber wohl durchaus täglich oder zumindest wöchentlich - auch wenn es vielleicht nicht immer so große Wellen schlägt, wie eine globale Gesundheitskrise. Die Welt und einzelne Branchen verändern sich schnell und es ist nicht abzusehen, dass sich dieses Tempo bald verringert.
Um mit dem komplexen und sich ständig verändernden Umfeld mitzuhalten, brauchen Sie neue Formen der Zusammenarbeit und neue Denkmodelle. Scheuklappen, die Sie davon abhalten, nach rechts und links zu schauen, bringen Sie ebenso wenig weiter, wie eine Ellbogenmentalität, bei der es heißt “Sie gegen die anderen”. Indem Sie anerkennen, dass die Expertise von Ihnen und Ihrem Team Grenzen hat, öffnen Sie sich einer Welt voller neuer Möglichkeiten.
Gezielte Zusammenarbeit bei einzelnen Aufgaben mit Menschen und Teams, die die eigene Expertise ergänzen, führt zu einem win-win-win für alle Beteiligten. Und sie erweitert den eigenen Horizont, was Sie auch langfristig bereichern wird. Das Stichwort hier lautet Kollaboration - diese zu lernen, verhilft Ihnen zu besseren und womöglich schnelleren Ergebnissen.
Was Kollaboration bedeutet…
Der Begriff “Kollaboration” hatte vor allem in Deutschland lange Zeit einen negativen Beigeschmack. Immerhin wurde er lange Zeit vor allem in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg verwendet und meinte die Zusammenarbeit mit dem Feind während des Krieges oder der Besetzung. Diese Bedeutung ist mittlerweile veraltet und der Begriff wird zunehmend wertfreier verwendet. Wie im Englischen steht Kollaboration heute allgemein für eine ideelle oder geistige Zusammenarbeit.
Dabei ist die Kollaboration mit einer Kooperation eng verwandt - und dennoch unterschiedlich. Eine kooperative Zusammenarbeit zielt in der Regel auf ein bestimmtes Ergebnis ab. Kollaboratives Arbeiten hingegen rückt den Prozess in den Vordergrund, der zum Ergebnis führt. Es geht ums tatsächlich gemeinsame Arbeiten und Lernen, und nicht nur darum, Arbeit aufzuteilen.
Letzteres ist das, was häufig bei einer Kooperation passiert: Die Gesamtaufgabe wird in mehrere Teilaufgaben zerlegt, für die dann jeweils einzelne Personen oder Teams zuständig sind. Eine Person oder ein Team verfolgt also stets ein Teilziel und kann parallel an Aufgaben arbeiten, ohne sich dafür überhaupt persönlich kennen zu müssen.
…und was sie bringt
Anders als bei einer Kooperation arbeiten Sie innerhalb einer Kollaboration also nicht nacheinander oder nebeneinander an Aufgaben, sondern gemeinsam. Die Ergebnisse spiegeln dadurch verschiedene Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen wider. Es entsteht ein Raum, in dem Ideen schneller geäußert und gegebenenfalls aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Dadurch, dass Feedbackschleifen wegfallen und Fragen direkt beantwortet werden können, erhöht sich außerdem die Effizienz der Zusammenarbeit.
Ein weiterer Vorteil einer Kollaboration ist der hohe Grad an Transparenz. Alle Beteiligten sind durch den engen Austausch stets auf dem aktuellen Stand. Das führt zu weniger sogenannten “Knowledge Silos” - also Situationen, in denen Wissen nur bei einer Person oder einem Team vorhanden und nicht darüber hinaus im Unternehmen verbreitet ist.
Zudem schult eine kollaborative Arbeitsweise die Soft Skills Ihrer Teammitglieder. Immerhin bedarf diese einer offenen, respektvollen und zielführenden Kommunikation. Die Beteiligten haben die Chance, ihre dahingehenden Fähigkeiten zu prüfen und zu verbessern. Da alle an einem Strang ziehen und das gleiche Ziel verfolgen, stärkt dies außerdem den Teamgeist und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit - innerhalb eines Teams oder sogar darüber hinaus.
Das Praktische an einer Kollaboration ist auch, dass sie nicht lange im Voraus geplant sein muss, sondern im Grunde sofort starten kann. Wie genau Sie die Zusammenarbeit gestalten, bleibt Ihnen überlassen. Sie sind dabei inhaltlich, zeitlich und personell flexibel.
An diesen können Sie übrigens auch andere Anbieter einladen. Grundgedanke der Kollaboration ist es schließlich, Konkurrenzdenken zu vernachlässigen. Ansätze für eine Zusammenarbeit sind gemeinsame Marketingaktivitäten, eine gemeinsame App, über die Nutzer:innen das jeweils passende Angebot auswählen können, gemeinsame Mobilitätsstationen oder der reine Erfahrungsaustausch.
Kollaboration innerhalb von Netzwerken und Zusammenschlüssen
Ein gutes Beispiel ist auch die Thüga Group, das größte deutsche Netzwerk von kommunalen Energie- und Wasserdienstleistern. Durch die Thüga Innovationsplattform profitieren alle Thüga-Partner von einer aktiven Begleitung durch das Netzwerk, während sie ihre Shared Mobility Projekte entwickeln, einführen und betreiben.
Ähnliches gilt für die Dörpsmobile - eine Initiative, E-Carsharing im ländlichen Raum Schleswig-Holsteins zu fördern. Interessierte Gemeinden und Vereine werden von der Koordinierungsstelle des Netzwerks beraten und beim Aufbau des eigenen Angebots Schritt für Schritt unterstützt. Bei Fragen greifen sie auf das Wissen und die Erfahrungen des gesamten Netzwerks zurück.
Und auch der Bundesverband Carsharing e. V. (bcs) setzt auf enge Kollaboration mit den Mitgliedern. Der Verband steht jederzeit bereit, Anbieter in ihren Anliegen zu unterstützen und zu beraten. Er organisiert interne sowie externe Veranstaltungen und fördert die Vernetzung innerhalb des Verbands und darüber hinaus.
Erste Schritte zu mehr Kollaboration im Unternehmen
Wenn Sie nun motiviert sind, in Zukunft einen größeren Fokus auf Kollaboration zu legen und nicht wissen, wie Sie damit anfangen sollen, seien Sie beruhigt: Arbeiten Sie zunächst einfach so weiter wie bisher. Sie müssen von heute auf morgen keine existierenden Prozesse auf links drehen. Stattdessen ist Kollaboration vor allem ein Mindset, das sich über die Zeit entwickeln darf.
Folgende Schritte helfen Ihnen auf diesem Weg:
4. Dare to think more in terms of roles and less in terms of hierarchical positions on a temporary and topic-related basis. Depending on how your organization is structured, this may be unfamiliar at first. However, collaborative working requires that you work on a task in a team on one level and make decisions together.
5. Nehmen Sie sich in regelmäßigen Abständen die Zeit zu reflektieren, was gut und was weniger gut läuft oder gelaufen ist. Suchen Sie nach möglichen Gründen, Blockern oder Abhängigkeiten und diskutieren Sie diese mit Ihren Mitarbeiter:innen oder Partner:innen, um Lösungen zu finden. Bleiben Sie neugierig und trauen Sie sich, Altes zu hinterfragen und Neues auszuprobieren.
Erfolgreichen kollaborieren darf leicht sein
Hopefully, what you have learned so far is that collaboration is worthwhile at all levels. And that you don't have to do everything differently, but can make a big difference with just a few small steps. There are tasks that you do not have to master alone. Trust that you can only win through collaboration with colleagues and partners - and allow yourself to adapt your mindset and your work processes accordingly.
- Arbeiten Sie auch interdisziplinär miteinander - Sie können nur voneinander lernen.
- Legen Sie den Fokus auf ein gemeinsames Endergebnis.
- Reflektieren Sie sich und Ihre Zusammenarbeit regelmäßig.
- Übernehmen innerhalb einer gleichberechtigten Kollaboration Eigenverantwortung.
- Denken Sie mehr in “wir” und weniger in “ich”.